Meldung vom 18.11.2011

FACC investiert 54 Millionen Euro am Standort Oberösterreich

Die Erfolgsgeschichte von FACC im oberösterreichischen Innviertel wird um ein weiteres starkes Kapitel erweitert:

Die FACC AG investiert in den nächsten beiden Jahren 54 Millionen Euro in eine neue Zentrale für Forschung und Entwicklung sowie in Fertigungsanlagen, Maschinen und Produktentwicklungen im Bereich von Flügelstrukturen und Flugzeuginteriors. Schauplatz für diese Millioneninvestition ist St. Martin. Damit stehen die Zeichen bei FACC weiter auf Wachstum. Die Investitionen unterstreichen den Erfolg des weltweit anerkannten Luftfahrtzulieferers. Mit der Millionen-Investition bekennt sich FACC klar zum Standort (Ober-)Österreich.

"Nach der im August bekannt gegebenen Investition in Russland ist diese Investition in Oberösterreich nun der Beweis dafür, dass global erfolgreich tätige Unternehmen gerade auch vom Standort Oberösterreich aus erfolgreich tätig sein können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und diese vom Land OÖ mit seiner Wirtschaftsagentur TMG maßgeschneidert auch für große Unternehmen gewährleistet ist", bekräftigen Landeshauptmann Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl: "Diese Millionen-Investition von FACC ist ein gewaltiger Impuls für den Wirtschafts- und Forschungsstandort OÖ sowie zukunftsweisende Arbeitsplätze im Innviertel."

Neue FACC-Zentrale für Forschung und Entwicklung in St. Martin

„Offen und modern wie unser Unternehmen", beschreibt DI Walter Stephan, Vorstandsvorsitzender der FACC AG, das Erscheinungsbild der geplanten Zentrale für Forschung und Entwicklung der FACC AG am Standort St. Martin, wo nahe den dort bereits bestehenden Produktionswerken ein Areal in der Größe von 55.000 Quadratmetern erworben wurde. Das neue Gebäude wird über eine Nutzfläche von 9.600 Quadratmetern verfügen und 500 MitarbeiterInnen eine neue Heimat bieten. Mit den Bauarbeiten wird im Februar 2012 begonnen werden, geplanter Fertigstellungstermin ist Dezember 2012.
„Die positive wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen Jahren führte dazu, dass viele Geschäftsbereiche erweitert wurden und ein erheblicher Platzbedarf entstand", unterstreicht Stephan die Notwendigkeit des Bauvorhabens. Die Investition wird das starke Wachstum vor allem im Bereich Entwicklung und Engineering abdecken. Die bis dato auf die einzelnen Werke und externe Standorte verstreuten Abteilungen werden nun an einem Ort zusammengefasst und bekommen dort ein modernes Zuhause, das auch Möglichkeiten für eine künftige Erweiterung vorsieht.

Wachstumskurs wird fortgesetzt:
Zukunftsweisende Technologien im Leichtbau

Der Neubau wird die Abteilungen für F&E sowie das Engineering der Sparten Aerostructures und Interior beinhalten. Die Entwicklungsagenden von der Forschung an Prozess- und Materialtechnologie über Konzeption und Konstruktion inklusive der statischen Berechnung und Qualifizierung sowie Werkzeugdesign und -fertigung bis zur Serieneinführung werden somit zentralisiert mit dem Vorteil, dass sich daraus ein hoher Synergieeffekt ergibt und die unterschiedlichen Sparten der FACC durch die räumliche Nähe die Neuentwicklungen spartenübergreifend nutzen können. Damit ist gewährleistet, dass FACC ihre Prozesse und Produkte aus fortschrittlichen Faserverbundwerkstoffen durch ein hohes Maß an Innovation konsequent weiterentwickeln kann. „Mit den zusätzlichen Kapazitäten werden wir unser erfolgreiches Wachstum fortsetzen und in zukunftsweisenden Technologien im Leichtbau neue Maßstäbe setzen", bringt es Robert Machtlinger, seit Anfang Oktober neuer Vorstand Technik der FACC, auf den Punkt und ergänzt. „Eines ist dabei besonders hervorzuheben: Die Investition in die neue Forschungs- und Entwicklungszentrale ist ein weiterer Schritt, um den Standort Österreich nachhaltig zu festigen."

Ideale Rahmenbedingungen am Standort im Innviertel

Die Faktoren wie hervorragende Infrastruktur, ausreichende Größe des Grundstücks, die bestehenden Werke 2, 3 und 4 in unmittelbarer Nachbarschaft, eine gute Verkehrsanbindung sowie Erweiterungsmöglichkeiten schaffen ideale Rahmenbedingungen und haben letztendlich den Ausschlag für den Standort St. Martin gegeben. „Von hier aus werden wir ab Dezember 2012 die Entwicklungen der FACC steuern", zieht Robert Machtlinger sein positives Fazit für das Unternehmen. „Und wenn die Qualität der Komponenten und Systeme weiterhin so gut ist wie in der Vergangenheit, wird sich diese Investition auf alle Fälle lohnen!"

Kooperationsprojekt "Engineering-Test-Center":
Gemeinsames Unternehmen mit dem Technologiezentrum Ried

Mit der Unterstützung durch die OÖ. Technologie und Marketinggesellschaft (TMG) bzw. dem Technologiezentrum Ried entsteht neben dem geplanten Forschungs- und Entwicklungszentrum auch ein modernes Engineering-Test-Center, das sich mit der Qualifizierung von Faserverbundwerkstätten und der Prüfung von Faserverbundmaterialien und -bauteilen befassen wird. Räumlich abgetrennt vom Neubau wird das Engineering-Test-Center als Gemeinschaftsunternehmen der FACC AG und der Techno-Z Ried Technologiezentrum GmbH geführt. Hauptabnehmer der technischen Dienstleistungen wird anfangs FACC sein. In weiterer Folge soll sich das Engineering-Test-Center am Markt positionieren und zusätzlich externe Kunden akquirieren. Zu den potentiellen Kunden zählen Unternehmen einerseits aus der Region, andererseits aus dem internationalen Umfeld der Luftfahrtindustrie.

FACC mit positiver Geschäftsentwicklung und ausgezeichneter Auftragslage

Der zivile Luftfahrtmarkt entwickelt sich anhaltend dynamisch trotz der jüngsten Turbulenzen im gesamtwirtschaftlichen Umfeld, das durch die Krise des Finanzsystems in Europa und eine sich abzeichnende Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftwachstums beeinflusst ist. Die Flugzeughersteller verzeichnen weiterhin eine große Nachfrage im Zivilgeschäft und gehen davon aus, dass der hohe Auftragsstand das Wachstum der kommenden Jahre sichern wird.

Die FACC AG erwartet im laufenden Geschäftsjahr eine Umsatzausweitung um ca. 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresumsatzes von 272 Mio. Euro. Das Umsatzwachstum wird getrieben zum einen durch die Steigerung der Fertigungsraten bei den etablierten Flugzeugprogrammen und zum anderen durch den Fertigungshochlauf bei den neuen Flugzeuggenerationen Airbus A380 und Boeing 787. Bei den beiden letztgenannten Programmen hat FACC in den vergangenen Jahren hohe Beträge in die Entwicklung investiert und kann nun von den ersten Rückflüssen profitieren.

FACC rechnet damit, dass das EBIT parallel zum Umsatzwachstum rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 26,3 Mio. Euro steigen wird und bei der EBIT-Marge das hohe Niveau des Vorjahres von annähernd 10 Prozent gehalten werden kann. Der Auftragsbestand der FACC ist dank neuer Aufträge von bestehenden und auch neuen Kunden stark gestiegen und hat neue Rekordwerte erreicht. Das erfordert, dass FACC anhaltend hohe Aufwendungen im Bereich Forschung & Entwicklung investiert, die sich hauptsächlich auf die Flugzeugprogramme Airbus A350 XWB, verschiedene Embraer-Modelle und auf die Boeing 787-9, eine verlängerte Version der Boeing 787-8, konzentrieren.

Land OÖ und TMG forcieren und fördern Testzentrum-Kooperation zwischen FACC und Techno-Z Ried

Forschung und Entwicklung ist eine Voraussetzung für das Wachstum der FACC AG, als unabhängiges Unternehmen im Rahmen der chinesischen AVIC-Gruppe. FACC betreibt heute schon ein Engineeringnetzwerk mit Betriebsstätten bei internationalen großen Kunden aber auch im Niedriglohnbereich. Etwa 25 % aller Mitarbeiter von FACC befassen sich mit Entwicklungsarbeiten, haben in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum des Produktportfolios und damit zusammenhängend des Umsatzvolumens ermöglicht.

Im geplanten Zentrum in St. Martin ist beabsichtigt, die Forschungsaktivitäten, die sich mit Materialauswahl und den Verarbeitungstechnologien beschäftigen, die Entwicklungsaktivitäten mit Konzeptdesign, der Komponentenberechnung, Werkzeugentwicklung und einem Testzentrum zur Zulassung der Komponenten bei den internationalen Zulassungsbehörden zusammenzuführen und die entsprechenden Aktivitäten auszuweiten. "Forschung und Entwicklung ist für einen Wirtschaftsstandort gleichermaßen wie für ein wirtschaftliches Flaggschiff wie FACC unabdingbar. Nur wer heute forscht, hat morgen moderne, zukunftsweisende Arbeitsplätze und Produkte, die auf den Märkten in aller Welt nachgefragt werden", macht Landeshauptmann Josef Pühringer klar, warum sich das Land OÖ für F&E und bestens ausgebildete MitarbeiterInnen in den Unternehmen stark macht.

Nachdem FACC für konkurrierende etablierte Kunden (Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer) in der Luftfahrtindustrie tätig ist und zunehmend auch für Neueinsteiger (China, Russland), ist der Schutz von Intellectual Property Rights von großer Bedeutung, so dass dem Schutz von eigenem Knowhow auch gebäudetechnisch in hohem Maße entsprochen wird. Umso wichtiger ist es für Oberösterreich als das Technologie- und Wirtschaftsbundesland Nummer eins in Österreich, dass dieses spezielle Knowhow aus dem Umfeld von FACC, welches nicht mehr diese hohen IPR-Kriterien erfüllt, für andere im Umfeld tätige Unternehmen zugänglich wird, um so optimale Synergien in diesem wachsenden Wirtschaftssegment erzielen zu können. Dem wird im Innviertel durch eine Kooperation mit dem Technologiezentrum Ried und Unterstützung durch die OÖ TMG in zukunftsweisender Art entsprochen. Am Areal in St. Martin soll eine Kooperation mit dem TZ Ried aufgebaut werden, so dass es möglich wird, mit anderen einschlägigen Unternehmen der Region, aber auch internationalen Partnern, diese Schlüsseltechnologien im Bereich Faserverbundwerkstoffe gemeinsam weiterzuentwickeln. "Gerade im Innviertel befindet sich eine Reihe hochinnovativer Unternehmen, die sich intensiv mit den Themen Leichtbau und Composite-Materialien beschäftigen. So vielfältig die Einsatzmöglichkeiten (z.B. in der Luftfahrt- und Automobilindustrie) dieser Produkte sind, so einzigartig ist die Konzentration derartiger Betriebe im Innviertel und den angrenzenden Regionen - man möchte schon fast von einem „Composite Valley" sprechen", betont Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl.
FACC, Fischer, Benteler-SGL, Fill, KUVAG, Teufelberger, Carbo-Tech, KTM, Hexcel, Cross Ligthweight Technologies, Wethje - um diese Gruppe soll eine starke Zukunftstechnologie in OÖ aufgebaut werden mit einer Keimzelle um das gemeinsame und firmenoffene Entwicklungszentrum unter Koordination des TZ Ried. Sigl: "Das soll die Strategie verdeutlichen, die das Land OÖ mit den OÖ Impulszentren einschlägt: Konzentration an starken inhaltlichen Schwerpunkten in Zukunftsfeldern und Schlüsselthemen der oö. Wirtschaft - als kompetenter Dienstleister und Kristallisationspunkt von erfolgreichen Entwicklungen in den Regionen."